GERISSEN & GEBLÄTTERT


Die Spuren, von Wetter und „Leben“ hinterlassen, die gestalten unsere Umwelt an vielen Orten scheinbar unansehnlich. Baustellen, Bagger, Plakatwände bekommen durch unerwartete Einwirkungen neue Form, beziehungsweise neuen Körperschmuck, so etwas wie nicht geplante Tattoos. Und das zeigte sich auf dem Streifzug durch die nahe Nachbarschaft im vorderen Schwachhausen und vorderen Gete-Viertel.

 

Dieser Tage muss ein Werbungsfeind durch die Gegend gezogen sein, denn an mehreren Plakatwänden hingen riesige Papierfetzen herunter, die Plakatwände teilweise bis aufs Grundholz bloßgelegt und genau diesem Abriss verdanken wir das Titelfoto dieser SPINK-Ausgabe: „Gerissene Symmetrie“.


Der nächste Motivträger ist auf einer Baustelle daheim. Immer noch in Betrieb, aber der Lack ist ab und so zeigt sich die ordnungsgemäße Nummerierung unfreiwillig reduziert. Aber wir können ja kombinieren: „Dreiundachtzig“.


Alles dreht sich um“ ist durchaus doppeldeutig gemeint. Hier wieder Plakatwandpapierfetzen. Das grobe Raster bekommt durch das im Wind lose flatternde Papier Bewegung und Reflexe, das eigentlich Plattgeklebte Werbebild bekommt ungewollt räumliche Tiefe. Schön, hat man sonst ja nicht bei Plakatwänden.


Zurück an die Baustelle, der Bagger ist noch nicht sonderlich alt, aber durchaus schon angeeckt und trägt seitdem ein sehr fantasieanregendes Tattoo: „Unter der Brücke“. Man kann und darf natürlich auch was ganz anderes sehen...

 

Zum Abschluß noch ein Motiv für die Freunde des Ballsports und der Kicker von Borussia Dortmund. Schwarz-Gelb ist prägend, logisch: sind ja die Vereinsfarben. „Doatmunda Borussia“ ist so geschrieben, weil in Doatmund und Umzu, das „R“ gerne in eine „OA“ umgewandelt wird. Wohl auch, um sich vom rollenden Sauerländer-RRRRRR abzusetzen.